Kategorie: DNM 1,5

  • Wintersonnenwende 2024

    Wintersonnenwende 2024

    Der dunkelste Tag des Jahres ist der Zeitpunkt, an dem man nochmal an die Bienen ran muss. Die Restentmilbung sollte spätestens dann erfolgen, da die Tage wieder länger werden und die Bienen spätestens danach wieder langsam in die Brut gehen – sofern sie denn überhaupt aus der Brut gegangen sind. Das wird durch die Klimakrise und dadurch bedingte mildere Winter immer unwahrscheinlicher. Aber zum Monatswechsel gab es ein paar Frosttage und ich hoffe, dass diese ausgereicht haben.

    Zum dunkelsten Tag des Jahres kann es in der Imkerei auch schnell kommen, wenn sich zeigt wie viele Völker schon jetzt nicht mehr leben oder über den Winter kommen. Bei mir sind es schon jetzt fünf Völker, die schon vor bzw. während der Einwinterung eingingen. Ein weiteres scheint sehr schwach auf der Brust und ich würde mich wundern, wenn ich diese Ende Februar wieder sehen würde.

    Fünf Völker – so viele hatte ich noch nie vor der Einwinterung verloren. Die Varroa hatte ich soweit ich das nachprüfen konnte im Griff. Ein Volk war schon Anfang Herbst nicht weiselrichtig und musste aufgelöst werden. Kommt vor. Eine weitere Beute am gleichen Standort habe ich heute von einer Untermieterin bewohnt gefunden. Irgendwie ist das Mäusegitter verschwunden und das Mäuschen hat mich beim kurzen Blick in die Beute entgeistert angeschaut. Die drei anderen Völker hingegen wurden wahrscheinlich stark durch die Asiatische Hornisse geschwächt. Von anderen Kollegys ist ähnliches zu hören.

    Wie man der Hornisse weiter begegnen wird, bleibt abzuwarten. Die Bekämpfung durch Imkys geht weiter, leider nur mit mäßger öffentlicher Unterstützung. Ich gehe aber persönlich davon aus, dass die einzuwinternden Bienenvölker allesamt stark sein müssen. Das heißt: Nach dem Abschleudern prüfen und vereinigen. Starke Völker können sich besser verteidigen bzw. können hornissenbedingte Verluste eher verkraften. Ich hoffe alle jetzigen Völker bei der Auswinterung wiederzusehen.

  • Von mittelalterlichen Bienen & leeren Honigtöpfen

    Von mittelalterlichen Bienen & leeren Honigtöpfen

    Die Honigernte dieses Jahr sah drüftig aus. Von acht Völkern konnte ich gerade einmal 60kg gewinnen. Die Frühjahrsernte habe ich ausfallen lassen, da sich das schon nicht gelohnt hatte. Natürlich hat sich das bei Sommerernte gerächt, da die Frühtracht teils schon in den Waben kristallisiert war und nicht mehr geschleudert werden konnte. Diese Waben sind erst einmal auf Seite gelegt und werden von mir gepresst.

    Marktstand Mittelaltermarkt Siersburg 2024

    Die meiste Zeit habe ich dieses Jahr damit zugebracht, mich auf den Mittelaltermarkt auf der Siersburg vorzubereiten, da ich dort einen kleinen Marktstand hatte. Das hieß: Honig abfüllen, Kerzen herstellen und Honigkreationen vorbereiten. Ich hatte vergangenes Jahr schon mitgewirkt und dafür Honigkreationen mit Chili und Vanille hergestellt, die ganz gut ankamen. Ich wurde aber ein paar Mal darauf angesprochen, ob ich nicht auch Honig mit Kakao hätte. Leider nein, aber ich würde darüber nachdenken.

    Ich hatte mir also im Frühjahr ein paar Honigkreationen überlegt. Ich wollte es mit Erdbeere, Himbeere, Blaubeere, Banane und Kakao probieren. Je 3kg Honig habe ich mit den Zutaten gemischt und in 50g-Gläsern mit Etiketten aus dem eigenen Drucker an Freunde verteilt, das Urteil abwartend. Himbeere war der Knüller und Kakao auch sehr beliebt. Von der Erdbeere hatte ich mir mehr erhofft, aber der Geschmack kam nicht ganz raus. Banane war… interessant. Blaubeere war ebenfalls eine gute Mischung, aber diese habe ich zugunsten von Himbeere sein lassen.

    Honigkreationen auf Display

    Die Idee Matchapulver mit Honig zu versetzen kam mir erst später und dieses habe ich mit zwei Gläsern für den Eigengebrauch zusammengepanscht. Diese Spontanmischung war leider nicht die beste Idee, da der Pürierstab das Pulver nicht ganz untermischen konnte und es teils noch pulvrig an den Wänden des Glases hing. Trotzdem ließ sich der Geschmack des Endprodukts erahnen und so zog ich mit Himbiene, Imkagold und Hachimitsu X Matcha auf den Markt. Die Rückmeldungen waren in der Regel positiv, auch wenn die Himbiene am beliebtesten war. Eine Rezeptidee habe ich noch und alles andere muss bis zur nächsten Frühjahrsernte warten.

    Die Varroabelastung macht mir derweil bei einigen Völkern etwas sorgen. Die Behandlung ist am laufen und ich berichte an anderer Stelle davon.

  • Nass, nasser, März…

    Nass, nasser, März…

    Der März 2023 macht sicherlich dem von Titus Pullo in einem Bonmot über Cleopatra erwähnten November eine starke Konkurrenz. (Chapeau, wer diese Referenz auf Anhieb versteht.) In der Tat war das Saarland laut Deutschem Wetterdienst so warm und feucht wie kein anderes Bundesland, sozusagen der Sweetspot der Republik. Aber genug mit den anzüglichen Witzeleien, wenngleich mir schief- statt querdenken besser gefällt.

    Also zurück zu den Bienchen und Blümchen. Obwohl der Regen nach dem trockenen Februar (noch ein saarländischer Wetterrekord dieses Jahr) mehr als willkommen war, so hat dies doch den Nachteil, dass die Bienen nicht wirklich in die Erstfrühnlingsblüte fliegen konnten. Schlehe (N2/P2) und Löwenzahn (N3/P4) blühen teilweise schon, unbeachtet von Bestäubern. Nur in den wenigen Regenpausen sieht man Hummeln und Bienen, wie sie dicke Pollenhöschen durch die Luft transportieren.

    In einem der wenigen günstigen Augenblicke konnte ich zumindest in die meisten meiner Völker schauen. Glücklicherweise sind die acht Stück noch da, die im Februar schon Reinigungsflüge unternommen haben. In zwei konnte ich bisher noch nicht schauen, aber von Außen betrachtet scheinen sie gut über den Winter gekommen zu sein. Hoffentlich werde ich sie Ende kommender Woche kontrollieren können.

    Schauvolk am Lehrbienenstand Litermont
    Ableger vom letzten Jahr

    Nur eines der sechs kontrollierten Völker macht mir ein wenig Sorgen. Da ich kein anderes schwaches Volk habe, kann ich es mit keinem zusammenführen. (Merke: Schwache nie zu starken Völkern, sofern Krankheiten nicht auszuschließen sind.) Also werde ich versuchen es dieses Jahr aufzupäppeln. Zwei Dinge geben mir Hoffnung: Zum einen hat das Volk Brut in allen Stadien – es besetzt eben nur zwei Wabengassen. Zum anderen habe ich mit dem Aufpäppeln gute Erfahrungen gemacht. Ein schwächelndes Voll vom Vorjahr kommt nun stark aus dem Winter.

    Was kommt nun?

    Das Wetter für die kommenden zwei Wochen soll noch bescheiden bleiben. Laut Wolfgang Ritter und Ute Schneider-Ritter (Das Bienenjahr. Imkern nach den 10 Jahreszeiten der Natur) soll man Honigräume erst mit der Kirschblüte geben, sofern die Völker stark genug sind um den Raum anzunehmen. Diese scheint zusammen mit Apfel und Spitzahorn in den Startlöchern zu stehen. Hoffen wir, dass der Frost die Blüte verschont und sie sich mit dem Aufbrechen noch ein klein wenig Zeit lässt, bis das Wetter vielleicht etwas konstanter ist.

    Derweil habe ich just heute eine Investition getätigt, die ich hoffentlich nicht bereuen werde. Ich habe mir ein System mit Wabenhonig von Apiwelt bestellt über das ich dann zu gegebener Zeit berichten werde.