Die Bienserey steht nicht nur für eine naturnahe Bienenhaltung, sondern ebenfalls für Experimentierfreude. Dieser Maßgabe folgend habe ich seit Beginn 2014 bereits einige verschiedene Systeme ausprobiert. Davon soll diese kurze Auflistung folgen. Genaue „Rezensionen“ der Beutensysteme werde ich wahrscheinlich im Laufe der Zeit bei den Beiträgen posten und dann hier entsprechend verlinken. Einstweilen muss diese kurze Auflistung genügen.

Top Bar Hive (seit 2020/21)

Die Top-Bar-Hive, auch Oberträgerbeute oder Kenian-Top-Bar-Hive, ist eine Beute, die speziell für die Entwicklungshilfe entworfen wurde. Die TBH soll sogar dazu dienen Elefanten von den Feldern fernzuhalten.

Sie ist einfach selbst zu bauen und ohne viel Aufwand zu betreiben. Die Beute hat eine leichte Dreiecksform, was verhindern soll, dass die Bienen die Naturwaben an den Wänden anbauen, sodass ein Imkern im Mobilbau möglich ist.

Leider ist die Beute bei einem Unfall 2020 umgeworfen worden, sodass ich 2021 neustarten muss (s. Requiem for a Bien). Pläne auch die Top-Bar-Hive zu nutzen, gibt es in der Bienserey bereits seit 2016.


10er-Liebig-Kompaktbeute in Deutschnormal-1,5 (seit 2017)

Um mir das Leben etwas einfacher zu machen, aber dennoch dem Vereinsmaß einigermaßen treu zu bleiben, habe ich 2017 von Deutschnormal auf Deutschnormal-1,5 umgestellt. Die 10er Kompaktbeute war eine der wenigen, die – wie der Name schon vermuten lässt – nur zehn Rähmchen fasste. Anhand der Rähmchenmaße habe ich mir ausgerechnet, dass dies etwa ein Volumen von 42l ergeben sollte. Nach Thomas D. Seeley sollen Bienen ein Volumen ihrer Beuten von 40l bevorzugen. Gemessen sind es tatsächlich 52l, nun gut – den Völkern scheint es nichts auszumachen.

Da mich der ungeteilte Brutraum und die Höhe des Maßes angesprochen und mittlerweile überzeugt haben, habe ich in den letzten Jahren einiges umgestellt. Aktuell (2021) sind elf solcher Beuten besetzt.


Warré (seit 2014/15)

„La ruche populaire“, die „Volksbeute“ nach Émile Warré (1876-1951) ist ebenfalls eine naturnahe Art Bienen zu halten, ohne viel eingreifen zu müssen. Sie wird im Naturwabenbau betrieben. Sollte es jedoch nötig sein, kann man auch die Naturwaben ziehen, indem man deren Anbau an den Seitenwänden schneidet. Hier werden im Frühjahr die Räume untergesetzt und auf zwei Zargen überwintert, was dem Leben des Bienenvolks in einem Baumstamm sehr nahe kommen soll.

Eine Beute hatte ich 2014 bereits mit einem kleinen Junischwarm besetzt, den ich jedoch aus unwissenheit nicht mal bis zum Winter bringen konnte (s. Requiem for a Bien). Wirklich gestartet bin ich also sozusagen erst 2015. Zwischenzeitlich hatte ich vier Warrébeuten im Einsatz. Jetzt möchte ich mich auf nur eine Beute konzentrieren.


Heroldbeute in Deutschnormal (2014 – 2017)

Die Heroldbeute ist eine klassische Magazinbeute, die sowohl mit dem Zander- als auch Deutschnormalmaß betrieben werden kann. Als ich 2014 mit dem Plan in der Bienenkiste zu imkern in meinen Verein kam – und nicht wie halb erwartet davon gejagt wurde – haben die anderen Mitglieder mir nahegelegt, dass man zur gemeinsamen Hilfe am besten im „Vereinsmaß“ imkern sollte. Außerdem habe ich einen Ableger geschenkt bekommen; wie kann man da „Nein“ sagen? Eine zweite Beute kam bald hinzu, da ich von anderer Seite noch einen Schwarm erhielt. Natürlich habe ich hier gleich im Naturbau angefangen. Da mir die Zargen mit zwölf Rähmchen und das ganze kontrollieren aber zu schwer und anstrengend wurde, habe ich die Völker 2017 umlogiert.


Die Bienenkiste (2014 – 2018)

Die Bienenkiste ist eine Entwicklung von Mellifera e.V., basierend auf dem Krainer Bauernstock von Anton Janscha (1734-1773). Sie wird damit beworben besonders anfängerfreundlich zu sein. Man soll das Bienenvolk mehr begleiten als betreuen. Daher wird sie unter vielen klassischen Imkern und Imkerinnen eher kritisch betrachtet.

Meine Bienenkiste war von 2014 bis 2018 besetzt, bevor sie im Herbst weisellos wurde (s. Requiem for a Bien). Da ich mich an anderen Beutenformen ausprobieren will, wollte ich die Bienenkiste eigentlich nicht noch mal besetzen und zum Verkauf anbieten. Bisher hat niemand angebissen und wo ich die Bilder wieder so sehe… Wenn noch ein Schwarm über ist, wer weiß?